Geschichten meisterhaft zeichnen
07. Mai – 26. Juni 2022
Corona-aktuell: Keine Zugangsbeschränkungen. Die Maskenpflicht bleibt bestehen.
Der Kunstverein Ibbenbüren e.V. plant das Werk des 2004 verstorbenen Malers und Grafikers Heinz Rammelt, dem Walt Disney des Ostens, in Ibbenbüren für Jung und Alt vorzustellen. Der Kunstverein arbeitet dabei mit dem Künstler Olaf Rammelt, Dessau-Roßlau, zusammen. Er wählt die Werke aus dem Nachlass und stellt sie zur Verfügung.
Konzeption der Ausstellung
Comics mit für uns unbekannten Geschichten von „Herr Fuchs und Frau Elster“, „Hase und Wolf“ als auch „Bärchens Abenteuer“ sollen im Mittelpunkt der Ausstellung stehen.
Ebenso werden Karikaturen und weitere Illustrationen zu Büchern wie „Das Fest der Tiere“ und „Hannibal und Bambu“ gezeigt werden. Es werden Originale, Reproduktionen und Rollfilme zu sehen sein.
Ein Besuchsprojekt für die Kindergärten und Grundschulen im Tecklenburger Land ist erstellt. Besuchergruppen können Termine absprechen unter kunstvereinibbenbueren@outlook.de.
Heinz Rammelt – der Tierzeichner
Heinz Rammelt (1912-2004) wurde als Tierzeichner par excellence einmal der „Max Lingner der Tierzeichnung“ genannt. In unverkennbarer Handschrift hat er seit frühester Jugend das Thema Tier in vielfältigster Technik künstlerisch umgesetzt. Grandios sind seine Pinselzeichnungen, die angelehnt an die chinesische Kalligraphie, hohe künstlerische Perfektion und anatomisches Wissen mit Leichtigkeit vereinen.
Heinz Rammelt – der Illustrator
Er war ein gefragter Illustrator im Osten Deutschlands. Herausragend war
- seine Beobachtungsgabe,
- seine Fähigkeit, das Wesentliche klar zu erfassen, es herauszustellen, zu abstrahieren und kindgerecht zu übersetzen und
- dieses sowohl skizzenhaft als auch in vollendeten Zeichnungen wiederzugeben.
Heinz Rammelt – der Comiczeichner
In der Zeit vor dem 2. Weltkrieg begründete er seinen späteren Ruf als „Walt Disney des Ostens“. Als Hauptzeichner der Deutschen Zeichenfilm AG entwarf er u.a. die Figuren des ersten dt. Zeichenfilms („Der arme Hansi“).
Nach 1945 prägte er mit hunderten von Bilderserien und humoristischen Zeichnungen, thematischen Bildfolgen und Karikaturen in Zeitungen und Zeitschriften das Gesicht der neu entstehenden Presselandschaft. Somit steht Heinz Rammelt auch für die Anfänge der DDR-Comics.
Heinz Rammelt – der Pressezeichner
Als einer der ersten Pressezeichner der DDR veröffentlichte er unter anderem in Zeitschriften wie FRÖSI, Atze, Bummi, Junge Welt, Berliner Illustrierte, Wochenpost, NBI, Neues Leben, Technikus, Frischer Wind, Eulenspiegel und verschiedenen anderen. Oft verdeutlichte Heinz Rammelt menschliche Schwächen mit Hilfe tierischer Pendants.
Neben den Tierzeichnungen gehören auch Landschaftsaquarelle, Theaterzeichnungen und Porträts sowie szenische Darstellungen zu seinem Werk. Von außerordentlicher Qualität sind und bleiben aber seine Tierzeichnungen, in denen sich seine ganz besondere Meisterschaft zeigt.
Kunsthaus Alte Honigfabrik
Klosterstraße 21 in 49477 Ibbenbüren
Zeitraum: 07.05.2022 – 26.06.2022
Finissage am Sonntag, 26.06., 16:00 Uhr
Öffnungszeiten:
Fr, 16-19 Uhr Sa, So 14-18 Uhr
Mittwoch für Gruppen auf Anfrage
Eintrittspreis: 3 EUR, ermäßigt 2 EUR
Biografie von Heinz Rammelt
Heinz Rammelt wurde am 19.Januar 1912 in Leipzig geboren. Der Zeichenstift war ihm schon in die Wiege gelegt: Seine Mutter war die Kunstmalerin Käthe Rammelt-Bürger (1877-1943).
Er absolvierte sein Studium an den Kunstakademien in Leipzig bei Professor Thiemann und zwischenzeitlich bei Professor Angelo Jank in München im Schwerpunkt Tierzeichnen. Bei beiden Professoren war er Meisterschüler.
Nach Umzug nach Berlin war er bereits ab 1936 als freischaffender Illustrator von überwiegend Tierbüchern tätig, Ein früher Erfolg waren seine Illustrationen zum Buch Tiergeschichten von Franz Graf Zedtwitz.
Daneben war als Hauptzeichner im Filmstudio der Deutschen Zeichenfilm tätig,. Dort unterstützte er u.a. auf Wunsch des Biene Maja-Autor Waldmar Bonsels die Trickfilmfassung des Erfolgsbuches. Die Arbeit wurde durch den Wehrdienst 1943-45 beendet.
Ab 1954 war Rammelt mit seiner Familie in Dessau ansässig.
Heinz Rammelt starb am 24. Juni 2004 92jährig in Dessau.
Förderung: