Michael Ilger – sein Leben – ein Werk

Eine Retrospektive zum 70. Geburtstag

Der Kunstverein Ibbenbüren plant Mitte September in Zusammenarbeit mit Ursula Nöh für den verstorbenen Ibbenbürener Künstler Michael Ilger eine Rückschau auf sein Werk. Es werden Werke aus dem Nachlass und Bilder von Leihgebern zu sehen sein. In der Ausstellung werden Zeichnungen und Malerei zu sehen sein.Ein Video mit Zeitzeugen zu seinem Leben wird zur Zeit fertiggestellt.

Eines seiner letzten Werke ist in Ibbenbüren an der Außenfassade der Mensa des Goethe Gymnasium Richtung Bahnhof und als Gemälde im 1. Stock zu sehen, das Goethe vor der Silhouette Ibbenbürens zeigt. Es ist nach einem Motiv von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein „Goethe in der Campagna“ 1787 entstanden. Das Original ist in der Sammlung des Staedelmuseums in Frankfurt zu sehen.

Zwei Werke mit religiösen Motiven gestalten den Veranstaltungsraum der Familienbildungsstätte in der Klosterstraße, auch in ihrem vorhergehenden Standort der Familienbildungsstätte.

Michael Ilgers Themen waren Landschaften und Figuren, Himmel und Erde und die Menschen dazwischen.

Er war von den Malstilen der ersten 40 Jahre des vergangenen Jahrhunderts beeinflusst, die neue Form- und Farbgestaltungen hervorbrachten. Seine einzelnen geschaffenen Formen stehen in verschiedenen Kombinationen zueinander. Dabei hatte er die Komposition des gesamten Bildes im Blick. Ihm war wichtig, „dass jeder sein Bild sieht“ (Ilger, 2006).

Michael Ilgers Bilder bringen das zum Ausdruck, was er in der Welt gesehen hat.  Die Sicht des Betrachters ist abhängig von seinem Sehen und einer individuellen Gedankenwelt.

Die von ihm verwandten Formen und Farben stehen im Kontext der Kunstrichtung des Expressionismus und des Abstrakten zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Seine Zeichnungen sind meist von wenigen kräftigen Linien bestimmt. Die Figuren sind auf das Wesentliche reduziert.  Er wollte das Wesentliche hinter dem Sichtbaren der Dinge und Personen herausarbeiten.

In Ibbenbüren waren seine Werke in einer Einzelausstellung 2004 und 2006 im Geschäftshaus Wesselmann,2016 in einer Gruppenausstellung im Kulturspeicher Dörenthe zu sehen.

Biografie

Michael
Michael Ilger, Portrait 2017, copyright Henke

Michael Ilger wurde am 9. August 1950 in Ibbenbüren geboren und wuchs dort auf. Nach seiner Schulzeit ging er nach Münster, um dort an der Werkkunstschule bei Prof. Griepentrog zu studieren. Prof. Griepentrog war ein bekannter Zeichner münsteraner Motive und Maler von Landschaften . Nach vier Jahren beendete er sein Studium, um nach Hamburg als freier Maler zu wechseln. Dort lebte er zwanzig Jahre und kehrte dann nach Ibbenbüren zurück. Er starb am 18. April 2012. Sein Werk umfasst ca. 1300 Arbeiten mit Zeichnungen und Ölbildern. Ein Video mit Zeitzeugen zu seinem Leben finden Sie hier.

Ilger über Ilger

„Die Kunst ist eine spirituelle Kraft und nur durch die ständige Bemühung seine persönlichen Beschränkungen zu überwinden, offenbart sie sich allmählich dem aufrichtig Suchenenden. Sie übernimmt die Führung des Künstlers und spielt mit ihm so lange, bis er erkennt, das er das Instrument ist – nicht der Spieler.“

„Die Illusion ist ein Element, das in alle endlichen Dinge eintritt: denn alles was existiert, hat nur eine relative, keine absolute Realität, da die Erscheinung, die das verborgene Ding an sich für irgendeinen Betrachter annimmt, von dessen Erkenntniskraft abhängt.“


Ausstellung 19.09. – 18.10.2020
Auf eine offizielle Eröffnung wird zur Zeit verzichtet.

Kunsthaus Alte Honigfabrik
Klosterstraße 21 in 49477 Ibbenbüren

Öffnungszeiten geplant:   
Samstag und Sonntag, 15:00 – 18:00 Uhr
Mittwoch für Gruppen auf Anfrage

Eintritt frei


Förderung